Jede Frau, die bei der Erinnerung an ihr(e) Gebärerlebniss(e) ein mulmiges, drückendes, dunkles, trauernd, ärgerliches oder negatives Gefühl bekommt, kann von einer Nachsorge profitieren. Es geht nicht um Trauma oder der Betitelung als traumatisch. Mit Nachsorgegesprächen kann eine belastende Geburt, die sich einfach nicht stimmig anfühlt, aber auch eine traumatische Geburtserfahrung Linderung erfahren.
Viele Frauen sagen erstmal, das die Geburt natürlich schön war – schliesslich haben sie ihr Kind geboren!
Doch für die Entscheidung zu einem Geburtsnachsorgegespräch sind Glücksgefühle über das Kind kein Hinderungsgrund. Manche Frauen können diese mehr, andere weniger empfinden. Trotzdem haben möglicherweise beide eine unglückliche Gebärerfahrung…
Entscheidend ist auch nicht, wie sie ihr Kind geboren haben. Mütter (und auch Väter) die eine der folgenden Erfahrungen gemacht haben
- Sekundären Kaiserschnitten/Notkaiserschnitten
- Saugglockengeburten
- Zangengeburten
- einem Abgang / einer Fehlgeburt / Abort
- einer Totgeburt
- einer Frühgeburt
zeigen ein erhöhtes Risiko einer Stressbelastung.
Auch eine “ganz normale Geburt” kann zu hoher Belastung führen.
Nicht vergessen bei der Liste möglicher belastender Erfahrungen, möchte ich auch den Schwangerschaftsabbruch.
Hören sie für eine Entscheidung nicht auf die inneren Sprüche die Ihnen sagen “dass alles halb so schlimm war, das Kind gesund”…”sie haben es auch überlebt, der Schmerz ist auch vorbei gegangen”….”das Kind wird größer werden, die Zeit wird es heilen”….
Wenn Sie irgendeiner Form “negativer” Gefühle, Empfindungen, Gedanken oder Bilder in sich tragen, die die Gebärsituation betreffen, kann ihnen ein AS-Geburtsnachsorgegespräch gute Dienste leisten.